Musik macht Schule

Es vergeht kaum ein Monat, an dem der Lions-Club Gütersloh-Wiedenbrück nicht mit Benefizaktionen in Erscheinung tritt. Ob für eine heilpädagogische Wohngruppe in Rietberg, Pakete für die heimische Tafel oder Unterstützungsleistungen für Flüchtlinge. Die Gütersloh-Wiedenbrücker „Löwen“ machen die Sorgen anderer Menschen zu ihren eigenen. Aber bevor geteilt werden kann, muss (ein-)genommen werden: Geld von freundlichen, großzügigen Spendern.

Die diesjährige „Lions Music Night“ brachte am Samstagabend hoffnungsvolle Talente auf die Bühne. Das Blechbläser-Quartett der Kreismusikschule etwa, mit den zum Landeswettbewerb eingeladenen Sönke Scheumann, Jonah Trautmann, Vitus Kalbhenn und Julius Neuhaus. Sie sind erst Zehn, aber seit sechs Jahren proben sie im Ensemble zusammen. Ihnen geht die Puste nicht aus. Mit Feingefühl und hoher Musikalität ernten sie stürmischen Applaus.

Sie sind nicht die Einzigen, die beeindrucken. Der Trompeter David Salzmann in der Bigband des städtischen Gymnasiums etwa, oder die Sängerin Franziska Lücke von der Musikschule Ligensa, die eine schwierige Arie von Tommaso Giordani meistert. Oder Alina Tolksdorf, die mit ihrem kräftigen Gesang die ESG-Bigband anführt. Auch von Jana Schuchard, der jungen Drummerin der ESG-Bigband oder der Hornistin Merle Rahman von der Bigband der Anne-Frank-Schule wird künftig zu hören sein. Oder..., oder..., oder. Der Namen wären viele. Die Lions-Music-Night verschaffe hoffnungsvollen jungen Musikerinnen und Musikern „gewaltiges Interesse“, wie Lions-Präsident Frank-Mark Schörnick vor mehr als 800 Gästen im größten Saal der Stadt ausführt.

Aber Musik, besonders die Schulmusik, ist mehr als die Summe aufkommender Talente, deren künstlerischen Weg niemand vorherbestimmen kann. Musik trägt durch schlechte Zeiten, hilft über Enttäuschungen – so musste die AFS-Band ihre Palästinareise auf ihren Koffern sitzend absagen – und kann zur festen Konstante im Leben werden. Wenn man sich, wie die vier vom „Ensemble in Quattro“ der Schule für Musik und Kunst in der Feldstraße, noch Jahre später anstatt zum Musikunterricht regelmäßig zu Probe und Abendessen verabredet.

„Musik macht Schule, kann Zeichen für Frieden und Gerechtigkeit setzen. Musik ist vor allem auch Hoffnung, dass es besser werden kann. Und Musik bleibt, wenn die Wege eines Einzelnen durch Studium, Ausbildung oder einem Arbeitsplatz außerhalb der Stadt auseinandergehen würden,“ fassen die Moderatoren Birte Kissmann und Michael Moch die Bedeutung ihrer Arbeit zusammen. Gütersloh ist musikalisch. Und erfolgreich. Daran tragen die Musikschulen großen Anteil. Ohne sie würde es still in der Stadt. Diese Schulen und ihre Lehrer zaubern die Freude der Musik in die Herzen unserer Kinder und Jugendlichen. Text: Wolfgang Hein

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